Beispiel für Therapieangebote
Das Zimmer duftet nach Rosmarin. Auf dem Nachtkästchen steht ein Strauß dieser wohlriechenden Kräuter, frisch gepflückt im hauseigenen Hochbeet. Die Bewohnerin, die ihr Bett selbst nicht mehr verlassen kann, genießt den Duft der Pflanzen, riecht sie, sieht sie, fasst sie an, schmeckt sie. Alle Sinne werden dabei angesprochen und plötzlich regt sich die Erinnerung. Was wurde einst mit Rosmarin gekocht? Und hatten nicht die Hochzeiter Rosmarin am Revers?
Wir bemühen uns, die Gesundheit unserer Bewohner und ihr Wohlbefinden mit ganzheitlichen Therapien zu fördern. Unsere Mitarbeiter bilden sich daher stets in diesen Bereichen fort und versuchen, ihr Wissen individuell auf den einzelnen abgestimmt in die Praxis umzusetzen.
Beispiele für Therapieformen, die in unserem Haus praktiziert werden, sind:
Basale Stimulation
Die basale Stimulation ist ein Therapiekonzept, das vor allem bei bettlägrigen Patienten angewandt wird. Mittels bestimmter Stimulantien, in unserem Fall z.B. Kräuter aus dem eigenen Hochbeet, sollen die Sinne der Patienten aktiviert werden. Der Geruch, aber auch der Geschmack der Kräuter, sie anzuschauen und anzufassen ruft Erinnerungen wach, die das Gedächtnis aktivieren und die Selbstwahrnehmung fördern. Die Kräuter stehen als Sträuße am Bett, werden beim Kochen verwendet und unterstützen bei Massagen und Bädern durch ihr Aroma.
Selbstverständlich wird die basale Stimulation auch in anderen Zusammenhängen praktiziert. Ein Beispiel dafür ist der Kontakt mit den heimeigenen Tieren, deren Berührung, Geruch, etc. ebenfalls basal stimulieren kann.
Schmerztherapie
Schmerzen beeinflussen das physische, psychische und soziale Befinden und somit die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Unsere Schmerztherapeut Markus Lämmermeier kümmert sich speziell um Patienten mit Schmerzdiagnosen und versucht ihnen mit individuellen Therapiekonzepten zu helfen.
Sturzprävention Ein spezieller Arbeitskreis in unserem Haus ist bemüht, die Sturz-Risiko-Faktoren eines Bewohners schon bei seiner Aufnahme festzustellen, Hilfsmittel zu ermitteln und das Pflegepersonal intern speziell zu schulen. René Steder und Beate Büchler sind als Verantwortliche des Bereichs Sturzmanagement und Mobilitätsförderung zudem Ansprechpartner für Krankenkassen, behandelnde Hausärzte, Krankengymnasten und Pflegementoren.
Hundetherapie Teddy + Me
Frau Marina Uhr-Witt besucht uns in der Regel einmal die Woche mit Ihrem Therapiehund "Teddy". Teddy ist ein Golden Retriever, der als Therapiebegleithund ausgebildet wurde und die Berechtigung hat, Schulen, Kitas, Senioren- und Pflegeheime uvm. zu besuchen. Was kann Teddy bewirken? Durch Teddy werden soziale Kompetenzen und Selbstvertrauen gestärkt. Er gilt als Kommunikationsindikator und fördert die Kommunikationsbereitschaft. Er bringt viel Spaß und Zuwendung mit und noch vieles mehr...
Biographiearbeit als Therapiekonzept - das Projekt “Compassion”
Eine weitere von uns erfolgreich praktizierte Therapieform ist die Biographiearbeit. Der Bezug zu ihrer Heimat ist für viele Menschen sehr wichtig. Wir versuchen daher, nicht nur jahreszeitliche Feste, regionales Brauchtum und kulturelle Veranstaltungen in unseren Heimalltag einzubauen, sondern laden z.B. regelmäßig Heimatpfleger oder Volkskundler zu Vorträgen über das Ries ein. Diese Vorträge geben unseren Bewohnern oft Impulse, aus dem eigenen Leben zu erzählen. Viele Dinge lassen sich aber auch konkret umsetzen: Beim gemeinsamen Backen von Rieser Bauerntorten zum Beispiel oder dem gemeinschaftlichen Krautstampfen nach alter Tradition entstehen Gespräche und ein Austausch über persönliche Lebenserfahrungen, die nicht nur aus therapeutischer Sicht sinnvoll sind, sondern vor allem unseren Bewohnern viel Spaß machen. Begleitet wird diese Arbeit durch das Projekt “Compassion”, bei dem vier Schüler der Nördlinger Realschule unsere Aktivitäten dokumentieren.